Kálmán Várady

 

 

Bei Kálmán Várady ist das Nomade-Sein also nicht ökonomische Notwendigkeit oder Klischee-Erfüllung, sondern Vergnügen, Horizont-
erweiterung und Lebenseinstellung. Die Inhalte von Váradys Kunst gehen über denbürgerlichen Kunstbegriff hinaus. Seine Arbeiten pendeln zwischen Malerei, Objekt, Skulptur, Installation und Fotografie und sind ein fortwährender Prozess der Neukonstitution. Je nachdem in
welchen Zusammenhang gestellt, tauchen Werke in einer immer neuen Kombination auf. Aus einer Ansammlung von Fundstücken erwächst
eine Skulptur oder ein Objekt, das oft an einen Schrein, Altar oder eine totemistische Figur erinnert. Er reflektiert künstlerisch Kulte, Rituale
und Mythen, Naturreligionen und magische Vorgänge aus diversen, selbst erfahrenen Kontinenten und aktualisiert sie.

Das Dunkle des Überlebenskampfes in diesen oftmals sehr armen Regionen fließt in die Kunstwerke mit ein. Im Chaos liegt die Ordnung,
alles ist gleichrangig, die künstlerische Methode ist die Komposition, das Arrangement.

 

Váradys Figuren, Skulpturen und Objekte haben eine animistisch-ästhetische Qualität. Sein Werk thematisiert die Magie ebenso wie
Geheimnis, Ritual und Tod. Dazu gehören Veränderungsprozesse wie Verwitterung, „Behängung“ und „Beopferung“, die im künstlerischen
Prozess den Gegenständen Besonderheit verleihen.